MRT bei Rheuma

Frühdiagnostik rheumatischer Erkrankungen

Die moderne Rheumatologie verfolgt das Ziel, rheumatische Erkrankungen schon im frühen Entzündungsstadium zu erkennen und gezielt medikamentös zu behandeln. Die frühzeitige Behandlung soll irreparable Schäden an Sehnen, Gelenken und Wirbelsäule verhindern, die später auch dann krank machen, wenn die eigentliche rheumatische Entzündung erfolgreich unterdrückt wird.

Bild rechts:
Fall aus einem alten Lehrbuch: 1955 klinisch gesichertes Rheuma im Frühstadium. Noch "Keine Gelenkbeteiligung" im Röntgenbild. 1956 irreversible Schäden an Knochen und Knorpel.

Diagnostische Verfahren

Die wichtigsten Hinweise auf Rheuma ergeben sich meist durch eine sorgfältige gezielte Befragung des Patienten und körperliche Untersuchung. Außerdem stehen verschiedene Labortests zur Verfügung. Sie helfen besonders zur Differenzierung, welche Art von rheumatischer Erkrankung vorliegt.

Die bildgebenden Verfahren, die eine Frühdiagnostik ermöglichen, sind Ultraschall (nur an den Gelenken) und MRT (an Gelenken und Wirbelsäule). Röntgenuntersuchungen werden zwar nicht zur Frühdiagnostik gemacht, gehören aber zur Erstdiagnostik, um abzuklären, ob schon Spätschäden bestehen oder Weichteilverkalkungen vorliegen. Das Skelettszintigramm ist dagegen in der Rheumadiagnostik durch Ultraschall und MRT abgelöst worden.

Spezielle Anforderungen

Sowohl im Ultraschall als auch im MRT sind zur Diagnostik an den Händen spezielle Geräteausstattungen und eine besondere Erfahrung der Untersucher mit rheumatologischen Fragestellungen erforderlich. Da beides noch nicht sehr verbreitet ist, sollte man die Methode wählen, die örtlich am besten verfügbar ist.

Wir verfügen über eine speziell für die hochauflösende Darstellung der Hand/des Handgelenkes konstruierte Multikanalspule und entsprechende Multikanal-3D-Messprogramme. Beachten Sie, dass für die rheumatologische Frühdiagnostik fast immer ein Kontrastmittel gegeben werden muss, welches sich in den Entzündungen anreichert.

Rheumatische Erkrankungen an der Wirbelsäule

Die bildgebende Frühdiagnostik von Rheuma an der Wirbelsäule ist der MRT vorbehalten. Bei der Diagnostik der "axialen Spondylitis" ist der Nachweis einer Entzündung an den Kreuzbein-Darmbein-Gelenken im MRT ein Leitlinienkriterium. Diese Krankheitsgruppe zeigt aber auch außerhalb des Leitlinienrahmens noch weitere typische Symptome im Wirbelsäulen-MRT.

Bei der rheumatoiden Arthritis wird die MRT zur Abklärung einer gefährlichen Beteiligung des Gelenkes zwischen 1. und 2. Halswirbel durchgeführt.

Ausblick

Nach unserem Eindruck sind die Möglichkeiten der MRT in der rheumatologischen Diagnostik noch gar nicht voll ausgereizt. Derzeit überprüfen wir z.B. die Möglichkeiten der sog. diffusionsgewichteten MRT, vor allem für frühe Verlaufkontrollen unter Therapie.

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